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Mythos
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Das Geschick eines ganzen Königreichs liegt in den Händen unserer kleinen Helden.
 
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Das Geschick eines ganzen Königreichs liegt in den Händen unserer kleinen Helden. Sie werden von dem Winzling Habis gebeten, die Königin Mera aus dem Land Charant zu retten. Bis den Kindern das gelingt, gilt es eine ganze Reihe Abenteuer zu bewältigen. Sie begegnen Zauberern und Drachen und erfahren von einer uralten Prophezeiung, die sie schließlich ins Land Arothrand verschlägt, um den mystischen Sonnenstein zu finden.

20 Seiten Inhalt.

Leseprobe

Mythos Seite 2Seite 2 , Leseprobe:

Selten gelangt jemand aus unserer Welt in das Land Charant und nie kommt jemand zufällig dorthin. Auch PETER und PETRA fanden einen der wenigen Eingänge in jenes Land nicht durch Zufall, auch wenn sie das damals dachten. Es begann als einer dieser ganz normalen Schulausflüge auf dem Land, kurz vor Beginn der Sommerferien. Der bunte Haufen ausgelassener Kinder wurde nach ein paar Stunden Fußmarsch langsamer, als die Gegend steiler und die Bäume dichter wurden. Die Lehrer mahnten immer wieder ein paar Nachzügler, bei der Gruppe zu bleiben, und PETER und PETRA wären nie einfach zurückgeblieben, hätten sie nicht diese seltsame Stimme aus jenem Felsspalt gehört, die leise ihre Namen rief. Es war ein schmaler Spalt im Felshang, an dem sich ihr Wanderweg steil emporwand. Alle anderen schienen ihn übersehen zu haben und waren an ihm vorbeigegangen, doch PETRA und PETER, die die Letzten der Wandergruppe waren, blieben unbemerkt von den anderen plötzlich vor der dunklen Öffnung stehen. "Hast du das auch gehört?", fragte PETER. "Ja", antwortete PETRA aufgeregt. "Da drinnen ruft uns jemand! Und wer immer das ist, er kennt unsere Namen." "Merkwürdig", murmelte PETER und beide starrten ins Dunkel. Plötzlich flackerte dort drinnen ein Lichtschein, der von einer Kerze oder einer Fackel zu stammen schien, und beide hörten nun ganz deutlich, wie eine merkwürdig heisere Stimme ihre Namen rief. "Sollen wir hineingehen?", fragte PETRA. "Was kann es schon schaden", meinte PETER. "Die anderen holen wir ohnehin leicht wieder ein, wenn wir uns beeilen." Und so traten die beiden durch den Eingang zu Charant.
Mythos Seite 3Seite 3, Leseprobe:

Kaum hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt, sahen sie eine kleine merkwürdige Gestalt mit einer flackernden Laterne auf sich zukommen. Gelbe Augen blickten sie listig und doch freundlich aus einem grünhäutigen Gesicht an, und als der Fremde vor ihnen stehen blieb, merkten sie, dass er ihnen gerade mal bis zur Hüfte reichte. Sie waren sprachlos vor Staunen und hätten nun auch kaum Gelegenheit gehabt, etwas zu sagen, denn der Winzling plapperte unvermittelt los, ohne zwischen seinen Sätzen auch nur die geringste Pause zu machen: "Ich bin Habis. Ja, ja, ich weiß, ihr habt noch nie einen Haynori gesehen, und ich würde euch gern mehr über mich und mein Volk erzählen, aber dazu ist keine Zeit. Man hat mich geschickt, um euch durch diese Höhle ins Land Charant zu bringen, weil Königin Mera so schrecklich krank ist..." PETRA wollte gerade verdutzt "Wer?" fragen, als der Kleine weitersprach: "Mera, die Königin der Grasleute, die in der Steppe von Charant leben. Sie isst nicht und sie spricht nicht mehr, seitdem die Graumänner den uralten Sonnenstein aus ihrer Halle gestohlen haben. Kein Heiler der Grasleute kennt ein Mittel gegen eine solche Krankheit und so haben sie den alten Magier Meneon aus den Bergen kommen lassen."

"Meneon? Magier?", stammelte PETER und meinte fast schon zu träumen.

"Ja, Meneon, der einzige Magier, der noch übrig ist. Er hat sich Mera angesehen, ihr die Hand auf die Stirn gelegt und dann den Grasleuten verkündet, dass der Bann der Traurigkeit auf ihrer Königin lastet."

Die kleine Gestalt, die sich Habis nannte, holte Atem und sah ein wenig hilflos in die verwirrten Gesichter der beiden Kinder.

"Ich weiß, das ist ein bisschen viel auf einmal für euch Kinder von der Drübenwelt, aber wir müssen nun los! Wir können ja unterwegs weiterreden!"

Schon wandte sich der kleine Kerl um und setzte sich erstaunlich flink in Bewegung. PETER und PETRA sahen einander fragend an. War das alles denn möglich? War das ein Traum, in den sie beide gemeinsam geraten waren? Was war das für ein Land, in das sie geführt werden sollten? Tausend Fragen schwirrten ihnen im Kopf umher und dennoch taten sie nun nichts anderes, als dem Schein von Habis´ Laterne zu folgen.
Mythos Seite 4Seite 4, Leseprobe:

Ihr Weg schien sie tief in den Berg zu führen. Oft wurde der finstere Gang so schmal, dass sie hintereinander gehend mit den Ellbogen immer wieder an harten Fels stießen. Dann aber öffnete sich der Gang immer wieder zu riesigen steinernen Hallen, deren Höhe man durch die Dunkelheit unmöglich bestimmen konnte. Sie beide hatten Mühe, mit dem kleinen Habis mitzuhalten, denn obwohl er viel kleinere Schritte machte, war er flink wie ein Wiesel und schien nie müde zu werden.

Bald hatten PETER und PETRA jedes Zeitgefühl verloren. Sie wussten nicht, ob draußen die Nacht schon angebrochen war oder schon längst der nächste Morgen graute. Unendlich weit schienen ihnen nun der Schulausflug, ihre Lehrer und Klassenkameraden zu sein. Sie fragten sich nicht mal, ob sie schon gesucht wurden, denn ihnen ging ganz anderes im Kopf herum.

Mit einem Mal schien ihnen das Licht der Abendsonne ins Gesicht, der unterirdische Gang endete und sie standen in einem breiten Felsentor, unter dem in der Tiefe eine mit Gras bewachsene Ebene lag. "Das ist das Grasland von Charant!", verkündete Habis feierlich. "Nun müssen wir nur noch die Treppe hinunter und dann sind wir fast da!" Tatsächlich lag vor ihnen eine in den steilen Felshang geschlagene Treppe, die nach unglaublich vielen Kehren bis zum Fuß des Berges in die Ebene führte. Mit schweren Beinen erreichten die drei schließlich das Grasland und nach einer weiteren Stunde standen sie vor der Königshalle der Grasleute.