Leseprobe : Weltreise
PETER und PETRA sind heute sehr aufgeregt: Enzo, der Clown, hat angerufen und gesagt, er habe eine Überraschung für die Kinder. Er hat nur so viel verraten: "Wir machen einen Ausflug! Packt belegte Brote und Limonade ein. Dazu Regenzeug und warme Pullover, aber auch T-Shirts, Shorts und Sandalen. Und Schal, Mütze und Handschuhe wären auch nicht schlecht! Und warme Schuhe!" PETER und PETRA können sich nicht vorstellen, wohin dieser Ausflug gehen soll. Es klingelt an der Tür. Enzo steht draußen, neben ihm auf dem Rasen liegt - ein alter Teppich! "Was willst du denn damit?", fragt PETER. "Fliegen!", verkündet Enzo stolz. "Das ist nämlich ein fliegender Teppich!" "Ach, Enzo!", lacht PETRA. "Du schwindelst ja! Fliegende Teppiche gibt es doch gar nicht!" "Hast du eine Ahnung!", schmunzelt Enzo. "Mag ja sein, dass ihr noch nie einen gesehen habt -
aber ihr könnt mir glauben: Der fliegt! Was meint ihr, wie ich hergekommen bin!" Dann erzählt er: "Ein guter Freund hat mir dieses kostbare Stück geliehen. Und dieser Freund ist ein direkter Nachkomme eines berühmten Mannes aus dem Orient: ein Nachfahre von Aladin!" "Aladin? Der mit der Wunderlampe?", staunt PETER. "Genau!", antwortet Enzo. "Und Aladin hat seinem Nachfahren diesen fliegenden Teppich zusammen mit der Wunderlampe und anderen Schätzen vererbt. Und nun hat mein Freund ihn mir für einen Ausflug mit meinen besten Freunden PETER und PETRA ausgeliehen!"
Die Kinder stehen staunend vor dem unscheinbaren Wunderteppich. Enzo verkündet: "Und wisst ihr was? Jetzt machen wir mit diesem Teppich eine Reise um die Erde!" Als wäre es das Normalste von der Welt. "Super!", ruft PETER und holt ganz schnell den Korb mit dem Essen und den Getränken. Die Eltern bringen die Tasche mit den Sachen zum Umziehen. PETER, PETRA und Enzo machen es sich auf dem Teppich bequem. Der Clown murmelt etwas, macht ein paar wilde Bewegungen mit den Armen und klatscht dann in die Hände, dreimal. Der Teppich erhebt sich und die Reise geht los. "Guckt mal!", ruft PETRA plötzlich. "Ein Stiefel!" Und wirklich: Ganz unten sehen sie ihn, im Meer: einen Stiefel aus Bergen und Tälern. "Das ist die Südspitze Italiens", sagt Enzo. Und weil PETER und PETRA ihn fragend anschauen, fügt er hinzu: "Süden ist auf der Landkarte das, was unten ist, und Norden ist oben." "Genau!", ruft PETER. "Ich weiß es wieder: Und Osten ist rechts und Westen ist links! Die vier Himmelsrichtungen!" Südlich des Stiefels werfen sie noch einen Blick auf die Insel Sizilien, dann drehen sie ab.
Sie fliegen nach Griechenland und nähern sich bald der Hauptstadt Athen. "Seht mal! Da ist die Akropolis!", ruft Enzo begeistert. "Hier machen wir eine Pause!" Der Teppich landet bei einer Ruine. PETER und PETRA sind ein bisschen enttäuscht. "Hier ist doch alles kaputt!", meint PETER. Säulen stehen dort, auf den Säulen sieht man die Reste eines Daches. Die Ruine steht auf einem Berg. Steine und Brocken von alten Mauern liegen um sie herum. "Als es Athen noch nicht gab, war hier oben, auf dem Berg, die Akropolis. Akropolis bedeutet 'Oberstadt'", erklärt Enzo. "Später waren hier dann nur noch die Tempel, die die Menschen damals zu Ehren ihrer Götter errichtet haben." Er zeichnet ihnen auf, wie die Akropolis wohl ausgesehen haben könnte, vor 1.500 Jahren. "So alt ist das hier alles?", sagt PETRA staunend. Und PETER versucht sich vorzustellen, wie damals hier die Menschen gelebt haben. "So!", meint Enzo nach einer Weile. "Lasst uns weiterfliegen: nach Afrika!" "Toll! Da gibt es Löwen und Elefanten!", freut sich PETRA. "Noch nicht", erklärt Enzo. "Wir fangen mit Nordafrika an, mit Ägypten!" Sie setzen sich auf den Teppich und sind ganz schnell über der ägyptischen Küste.